Die Geschichten auf diesem Portal enthalten Schilderungen, die verstörend wirken können. Einige Worte oder Beschreibungen können negative Erinnerungen und unangenehme Gefühle auslösen. Falls Sie das Bedürfnis haben, mit jemanden darüber zu sprechen, nutzen Sie bitte die Angebote zur Beratung & Hilfe.
Ich weiß, dass das, was ich erlebt habe, in keinem Verhältnis steht zu dem, was andere Kinder erlebt haben. Trotzdem möchte ich es mir von der Seele schreiben.
Ich war in den 1970er-Jahren in einem evangelischen Heim untergebracht. Wir hatten für den Schulbereich Lehrer und für den Heimbereich Erzieher. Eines Tages bekam unsere Gruppe einen neuen Erzieher. Er sagte uns gleich zu Beginn, er möchte ab und zu an den Wochenenden einen oder mehrere Schüler mit zu sich nehmen. Auch dass er ein Boot habe, und wen er mitnehmen würde. Wir mussten deshalb ein Schreiben von unseren Eltern unterschreiben lassen, mit dem Einverständnis, dass er uns mit seinem Wagen mitnehmen darf. Eine Kopie dieses Schreibens habe ich noch bei den Heimunterlagen, die mein Vater mir gegeben hat.
Wenn der Erzieher Wochenenddienst hatte, übernachtete er in dem Haus, in dem unsere Gruppe wohnte. Oben unter dem Dach war eine kleine Wohnung. Auch dahin nahm er manchmal am Samstagabend einen Jungen mit zu sich. Schüler, die am Besuchswochenende nicht nach Hause fahren konnten, mussten im Heim bleiben. Als ich einmal nicht nach Hause fahren konnte, kam der Erzieher am Samstagabend zu mir in den Schlafsaal. Ich war schon im Schlafanzug und im Bett. „Heute darfst Du mal bei mir in der Wohnung übernachten“, sagte er zu mir. Damals dachte ich mir nichts dabei, lediglich: Toll, jetzt bekomme ich auch mal den Vorzug vor den anderen Jungs. Als wir in seiner Wohnung waren, hat er sich den Schlafanzug angezogen. Irgendwann am Abend haben wir dann herumgetollt, gerungen. Da merkte ich plötzlich, dass bei ihm der Penis erigiert war. Er hat mich ins Bett gezwungen und mich aufgefordert, ihn zu befriedigen. Aus Angst vor Strafe habe ich das dann widerwillig gemacht. Währenddessen hat er an meinem Geschlechtsteil herumgemacht.
Irgendwann war der Erzieher von heute auf morgen weg.
In dieser Nacht habe ich kein Auge zugetan. Morgens ist er dann nach unten gegangen, um die Jungs zu wecken. Ich habe mich davongeschlichen und von da an versucht, ihm aus dem Wege zu gehen. Er hat mich dann nicht mehr zu sich geholt. Irgendwann war der Erzieher von heute auf morgen weg. Es ging das Gerücht um, dass er Jungs sexuell missbraucht habe. Genaueres haben wir nie erfahren. Auch habe ich nie erfahren, bei wem er noch zudringlich geworden ist. Dies alles wurde unter den Teppich gekehrt. Genau wie ich hatten die Jungs viel zu viel Angst, darüber zu reden. Ob dadurch bei mir psychische Schäden entstanden sind, kann ich nicht beurteilen. Das ganze Internatsleben war auf Strafe, Unterdrückung, Zerstörung der Persönlichkeit ausgerichtet. Dies hat sicher Schäden hinterlassen. Ich habe später lange gebraucht, um damit klarzukommen.
Ich bin mittlerweile seit über dreißig Jahren glücklich verheiratet und habe drei tolle, jetzt erwachsene Kinder. Ich habe meiner Familie sehr viel vom Heimleben erzählt und das hat sicher geholfen. Aber über den oben beschriebenen Vorgang habe ich mit noch keinem Menschen gesprochen.
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