In den 1970er-Jahren war ich Schüler eines humanistischen Gymnasiums. Turnen war für mich das Schönste zu der Zeit. Seit der Quarta war ich im Turnverein. Unser Lehrer war bekannt dafür, uns zu zwicken und zu drücken. Es hieß, er habe einen gesteigerten Vatertrieb. Er war von allen anerkannt, einer von der alten Schule, und die anderen sind gut davongekommen. Ich glaube, das war seine Masche. Er hat seine Lieblinge gehabt.


Zeitraum: etwa zwei Jahre.

Auch während der Unterrichtszeit gab es vor den Wettkämpfen Turnunterricht, dafür gab der Lehrer dann Nachhilfe. Nachdem er mit mir die nächste Klassenarbeit durchgegangen war, umfasste er mich und zog mich auf sein Bett. Das war nun etwas anderes als zwicken und lustig sein, und ich habe mich gewehrt. Er hielt mich fest und knutschte mich ab, seine Hand ging unter meine Hose. Seine Augen waren geschlossen und der Griff so fest. Trotz meiner Angst bin ich aus dieser Situation nicht herausgekommen. Ich wurde immer schlechter in Mathe und Physik. Nachts habe ich eingenässt. Ich habe mit meinen Eltern und mit meinen Freunden geredet. Mein Vater sagte: „Sag ihm, du hättest eine Freundin, die das nicht mag.“ Die Freunde kannten so etwas nicht. Dieser Mann hat es so geschickt angestellt, dass er vor aller Welt der nette alte Mann war und dann seine Lieblinge ganz für sich hatte. Zeitraum: etwa zwei Jahre.

Mein Anliegen ist es zu zeigen, wie geschickt jemand seine Bedürfnisse kaschieren kann. Es war bekannt, dass der Lehrer diesen „Vatertrieb“ hatte, aber er missbrauchte ihn unerkannt, und ich stand als der Blöde da, weil er bei den anderen nicht so weit gegangen ist.

Das ist jetzt 50 Jahre her. Ich glaube, das gibt es heute noch, deshalb mein Erfahrungsbericht.