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Ich war 9 Jahre alt, als ich zum ersten Mal mit meinen Eltern auf der Galopprennbahn war. Danach wollte ich nur eins: Das spüren, was ein Jockey auf einem Galopprennpferd empfindet. Mit 11 Jahren kam ich zu Reitstunden in den Ponyhof. Nachdem ich mein Reitabzeichen gemacht hatte, durfte ich anfangen, die dort gezüchtete Pferderasse zu pflegen und zu bereiten. Als ich 14 Jahre alt wurde, meinte der Züchter in der Sattelkammer zu mir, wir könnten jetzt mal zusammen schlafen. Es war mir sofort klar, dass ich das nicht wollte, und sagte das auch. Zur gleichen Zeit fragte mich die Ehefrau eines Trainers, die eine ehemalige Rennstute im Reitstall versorgte und mich auf der Rennbahn gesehen hatte, ob ich Lust hätte, bei ihrem Mann im Training zu reiten. Ich wechselte also zu diesem Trainer.
In der Morgenarbeit mit Rennpferden wird man von einem Stallangestellten, meist Futtermeister oder Trainer, auf die Pferde gehoben, weil die Bügel zu kurz zum gewöhnlichen Aufsitzen sind. Das geschieht in der Box, in der man als Reiter allein mit dieser Person ist. In meinem Fall war es immer dieser Trainer. Er griff mir dabei meistens unter mein T‐Shirt an die Brust. Jedes Mal stieß ich seine Hand heftig zurück und sagte: „Ich möchte das nicht!“ oder „Lass es!“ Er machte es immer wieder. Ich erzählte niemandem davon, fühlte mich aber furchtbar vor seiner Frau, die auch jeden Morgen im Rennstall ritt, und ich fühlte mich ungeschützt.
Ich hatte keinen zum Reden, keinen im Rücken und meinte, das allein durchziehen zu müssen.
Ich war nicht bereit, meinen Traum vom Amateur‐Rennreiten aufzugeben oder in einen anderen Rennstall zu wechseln, da mir der Trainer immer eingebläut hatte, ich sei nicht gut im Reiten. Ich wartete auf den Tag, an dem ich zwei Jahre Reiten im Training voll hatte und seine Unterschrift bekam, damit ich meine Amateurprüfung machen und den Rennstall dann endgültig verlassen konnte. Zu der Zeit hatte ich ein schlechtes Verhältnis zu meinen Eltern und Lehrern. Meine Eltern hatten sich getrennt, als ich zwölf war, und meine Mutter litt an Alkoholsucht und Depressionen. Mein Vater hatte aufgehört, mich zu kontaktieren. Ich hatte keinen zum Reden, keinen im Rücken und meinte, das allein durchziehen zu müssen.
Ich fuhr oft mit dem Trainer und seiner Frau im Auto zu den Renntagen. Eines Sonntags, als ich wieder bei ihnen klingelte, machte er die Haustür auf und ließ mich rein. Ich bemerkte, dass seine Frau nicht da war, und als ich fragte, wo sie sei, sagte er: „Sie fährt heute nicht mit, setz dich erst mal aufs Sofa und trink die Cola, wir fahren gleich.“ Er setzte sich ganz nah neben mich. Ich saß auf der Kante des Sofas aufrecht und er saß lässig breitbeinig nach hinten gelehnt. Plötzlich riss er die Hose auf, sein Penis stand raus, mit seiner rechten Hand an meinem Hinterkopf führte er meinen Kopf schnell zu seinem Penis. Da war ich 15 Jahre jung, als das passierte. Ich weiß nicht mehr, ob ich noch mit ihm zum Renntag gefahren bin oder dann nach Hause gegangen bin. Der Trainer hatte mich vor diesem oralen Missbrauch gefragt, wann ich endlich 16 Jahre alt werde, damit, wie er sagte, wir zusammen schlafen könnten. Da habe ich schon zu ihm gesagt, dass ich nicht mit ihm schlafen möchte. Ich wollte ihn nicht, das war mir ganz klar.
Ich habe damals schon gewusst, dass das schreckliche Erlebnisse waren, vor allem der orale Missbrauch, koppelte den aber ab und sprach mit keinem darüber, da ich mich schuldig fühlte, weil ich ja den Mund aufgemacht hatte, ich hatte also „mitgemacht“. Aber es ging mir nie gut damit, dass ich ihn nicht angezeigt hatte, weil ich Angst um andere Frauen hatte, war mir doch klar, dass ich nicht die letzte war. Erst 20 Jahre später klärte mich meine Ärztin darüber auf, warum es ein Missbrauch war, ich hätte unter Schock den Mund geöffnet und um mich zu schützen „mitgemacht“. Im Rennsport ist es ein Sport der Trainer, die Amateurinnen flachzulegen, sonst gilt man als blöd und dumm. Missbrauch muss auch im Rennsport verfolgt und bestraft werden.
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